Historischer Zeitspiegel – Fahr am Rhein
Frühmittelalter bis 15. Jahrhundert
- 937–939: Sage und historische Ereignisse rund um Kaiser Otto I. und den Rheinübergang bei Fahr.
- 1152: Erste Erwähnung einer Fährstelle am Rhein.
- 1194: Verkauf von Weinbergen und Äckern zu „Vare“ an das Kloster St. Thomas, Andernach.
- 1250–1280: Weinbau und Zehntabgaben durch lokale Adlige und Klöster.
- 1328: Weinrente und Verwaltung der Unterlagen durch die Familie von Hammerstein.
- 1357–1460: Weitere Weinbergübertragungen, Rechte von Klöstern und Grafen zu Wied, Ausbau der Fährstelle.
16. bis 18. Jahrhundert
- 1565–1584: Kauf der Fischer- und Fährhütte durch Mendel; Aufbau der Pferdewechselstation „Rheinisches Haus“.
- 1658–1667: Schloss Friedrichstein und Konflikte um Handelsrechte; Gespenstersage des „Teufelsschlosses“.
- 1672–1685: Neubau Weinberg-Friedrichstein; Heirat und Geburt des Stammhalters Wied-Neuwied.
- 1688–1705: Kriegsfolgen, spanischer Erbfolgekrieg, Belastungen für die Bevölkerung.
- 1733–1752: Frühzeitige Wasserversorgung, Rheinfahrordnung und Handelserleichterungen durch Graf Alexander zu Wied.
- 1777–1781: Fährrecht-Streitigkeiten und gescheiterte Projekte am Schloss Friedrichstein.
- 1784–1787: Hochwasser, 46 Häuser in Fahr.
- 1791: Erneute Rheinfahrordnung, militärische Nutzung der Umgebung.
19. Jahrhundert
- 1804–1820: Abbruch Schloss Friedrichstein, Beginn der Dampfschifffahrt, Schulwesen: eigenständige Schule in Fahr (1845).
- 1823–1830: Eisgang 1823, Hochwasser 1830; Aufkauf von Einzelparzellen durch Geheimrat Dr. August von Roentgen.
- 1836–1846: Gründung der Senf- und Weinessig-Fabrik Theodor Moskopf; Bevölkerungsstatistik: 362 Einwohner, 62 Häuser.
- 1845–1852: Schuleröffnung, Bau der „Villa Roentgen“.
- 1860–1865: Tod von August von Roentgen, Gedenktafel für Brunnenanlage, Eigentümerwechsel an Villa Roentgen.
- 1868–1869: Abbruch des Teufelsschlosses für Eisenbahnstrecke.
- 1884–1899: Weinbau stark zurückgegangen; Gründung weiterer Fabriken und Erwerb von Rheinischem Haus.
- 1891–1914: Bau des Bahnhofs Fahr (später Fahr-Irlich); Erweiterung der Senffabrik und Eigentümerwechsel des Rheinischen Hauses.

1832 – Kartenausschnitt: Urvermessung Fahr, Flur 2.
Im unteren Teil die Parzellen VI: Fürst zu Wied (Untere Mühle), sowie direkt nach unten anschließend die Parzelle IV (Backesmännchen-Haus. Eigentümerin zu diesem Zeitpunkt: Bayon Martin, Wittwe)
20. Jahrhundert
- 1920–1925: Unterstützung des Wasserfonds, Errichtung des Wasserwerks Fahr.
- 1929–1939: Umbenennung der Fabrik Lohmann; Produktionsausweitung auf technische Klebebänder; Bevölkerungszahlen: 513–535 Einwohner.
- 1944–1948: Weiterentwicklung Vliesstoffproduktion, Eigentumswechsel Villa Roentgen; Senf- und Essigfabrik wechselt zu Kühne.
- 1951–1969: Lohmann wird international; Rheinisches Haus mit Gastwirtschaft; Gemeinde-Fusionen: Fahr wird Teil der Großgemeinde Feldkirchen (1966), später Stadtteil von Neuwied (1971).
- 1980er: Baumaßnahmen an B 42, Abriss von Häusern und Bahnhof Fahr-Irlich.
- 1984: 400 Jahre Rheinisches Haus gefeiert.
1990er bis heute
- 1993–1994: Verlust und Wiederherstellung des Backesmännchen.
- 2001: Unterschutzstellung der Denkmalzone Historischer Ortskern Fahr; Gründung Bürgerverein Fahr e.V.
- 2003–2012: Lohmann international, Renovierungen historischer Gebäude, Erwerb und Sanierung des Backesmännchen-Hauses und Unteren Mühle durch den Bürgerverein Fahr.
Fahr am Rhein: kleiner Ort mit langer Geschichte>>
Quelle: Neuwied-Feldkirchen.net | Erich Walter (†), engagierter Bürger und Chronist des Dorfes. Seine Verdienste und Beiträge zur Gemeinde werden auf dieser Webseite in Erinnerung behalten.
